Mir war schon lange klar, dass es eine harte Arbeit ist drei Sklaven zu versorgen.
Trotzdem dachte ich, dass die Sklaven auch mit wenig Nahrung zufrieden sein werden.
Deswegen gab ich ihnen etwas weniger Nahrung. Als ich ihnen das mitteilte, versuchten sie zu rebellieren.
Sie nahmen ihre Holzfälleräxte und gingen gemeinsam auf mich zu.
Mir wurde ganz anders. Ich vesuchte zu kooperieren aber anscheinend verschlimmerte ich so die Sache nur.
Mir blieb keiner anderer Weg als mich meiner eigenen Haut zu erwehren. Ich schlug sie alle drei tot.
Ich dachte nicht, dass es soweit kommen wird aber verhindern konnte ich es auch nicht.
Nun stehe ich wieder alleine auf meinen Hektar Wald und werde alleine die Bäume fällen und neue Pflanzen. Selbst das Singen der Vögel vermag es nicht mein Gemüt zu bessern.
Ich werde mich damit abfinden müssen, dass ich die Baumstämme wieder alleine aus dem Wald tragen kann und alleine teilen werde.
Meine Blicke schweiften kurz von der Arbeit ab zur schönen Vergangeneit. Dann ging es mit der Arbeit weiter.

hättest du sie nicht mir geben können?

Ich stampfte wie jeden Tag mit meiner scharfen Axt zum Wald.
Noch ahnte ich icht was der Tag bringen würde.
Nach zwei Stunden Arbeit macht ich eine kurze Pause.
Dabei war ich etwas unachtsam und schnitt mir in die linke Hand. Ich fluchte. ich konnte selbst nicht verstehen wie das passieren konnte.
Ich beschloss gleich Haselmaus aufzusuchen, umir die Hand zu verarzten.
Ich hatte gehört, dass sie eine gute Ärztin sei.
Nun ging ich frohen Schrittes zu ihren Steinbruch.

Ich war gerade dabei das widerspenstige Gestein zu behauen, als ich unerwartet Besuch bekam: Ernie666, einer der erfahrensten Gladiatoren, suchte mich auf.
Ich wunderte mich, was er wohl von mir wollen könnte und so legte ich mein Werkzeug nieder und ging auf ihn zu.
Seine Hand blutete und so bat ich ihn in mein bescheidenes Heim. Dort reinigte und desinfizierte ich die Wunde und machte einen Verband um Ernies Hand. Ihm gefielen meine Berührungen sichtlich und auch ich war gerührt, dass er ausgerechnet mich mit seiner blutenden Hand aufgesucht hatte, da sich im Tempel sicher noch einige andere mit solchen Dingen auskannten. Als ich die Wunde fertig verarztet hatte, schenkte ich Ernie und mir ein Gläschen Wein ein , da er mit seiner schmerzenden Hand eh einen Tag ruhen sollte und auch ich war von der anstrengenden Arbeit im Steinbruch geschafft und benötigte eine kleine Verschnaufpause...

Der Tag ging zu Neige und Ernie machte sich wieder auf den Heimweg. Der Nachmittag mit ihm war schön gewesen, der Wein hatte in seiner Anwesenheit noch 100fach besser geschmeckt...
Tage vergingen und ich hörte nichts von meinem Patienten. Ich fragte mich ob alles in Ordnung sei, da er mich noch einmal aufsuchen sollte um den Verband zu wechseln. Unruhe machte sich in mir breit und so packte ich schließlich meine Tasche mit neuem Mullverband und anderer Medizin und begab mich auf den Weg in den Wald, wo ich Ernie erwartete. Doch auch dort hatte man ihn immer nur kurz gesehen und wusste nicht genau, was los war. Also fragte ich mich zu seinem Haus durch und klopfte an...
Ich hörte nichts und klopfte wieder. Fast wollte ich mich schon wieder auf den Heimweg machen, da hörte ich Geräusche im Haus. Ich trat vorsichtig ein um mich zu vergewissern, dass alles in Ordnung war.
Doch was musste ich sehen , auf dem Bett lag ein blasser kranker Ernie !
Besorgt rannte ich zu ihm...

Verschwommen konnte ich die liebe Haselmaus erkennen.
Allein durch ihre Anwesenheit schien es mir besser zu gehen.
Ich versuchte die Ärmel von der Jacke, die ich an hatte, nach hinten zu krempeln, was Kraft kostete aber gelang.
Nun hoffte ich, dass Haselmaus den roten Streifen auf meinen Arm erkennen konnte.
Ich wußte, dass es sich um eine Blutvergiftung handelte. Nun erwachte wieder Hoffnung in meinem Herzen, da Haselmaus mich aufsuchte und erkundigen wollte.

Ich sah Ernie, wie er versuchte mich anzulächeln. Er versuchte seinen Arm freizumachen und voller Entsetzen sah ich den roten Streifen. Ängstlich und flehend sah er mich an. Ich musste etwas tun, aber mit einer Blutvergiftung, worauf dieser ja hindeuten musste, kannte ich mich nicht so gut aus. Angst machte sich in mir breit. Was sollte ich tun?!? Schnell nahm ich den Verband seiner Wunde ab und reinigte diese, so gut es mir eben möglich war. ICH konnte nichts weiter für ihn tun. Meine Gedanken glitten zu unseren Hohen Priesterin Tekla. SIE konnte ihm bestimmt helfen!
Ich brachte Ernie noch schnell etwas zu essen, verabschiedete mich und versprach in Kürze wieder bei ihm zu sein.
Als ich sein Haus verlassen hatte, dachte ich daran, dass ich es nie vor der Dunkelheit zum Tempel schaffen würde, da es ein weiter Weg war. Aber es musste gehen, irgendwie. Ich rannte los. Nach einiger Zeit, es fing schon an zu dämmern, traf ich auf einen Esel, der alleine herumirrte. Ich hatte gehört, dass der Esel der Hohen Priesterin heute in der Gegend umherstreifen würde und so konnte es nur dieser sein, da er auch eine Tasche mit dem Abbild des Tempels um den Hals trug. Ich fasste einen Entschluss. Schnell packtie ich Papier und einen Stift aus und schrieb einen Brief an die Hohe Priesterin:

Werte Hohe Priesterin,
ich erbitte ihre Hilfe.
Ernie hatte eine Wunde, die ich zwar schon vor einigen Tagen gereinigt und desinfiziert habe, jedoch scheint es nun, als habe er eine Blutvergiftung davongetragen. Es steht schlimm um ihn. Da ich mich mit weiterer Heilkunst nicht auskenne, ich aber weiß, dass Sie darin Erfahrung haben, bitte ich Sie dringlichst Ernie aufzusuchen und sich um ihn zu kümmern.
Ich werde bei ihm bleiben, bis Sie eintreffen.
Beeilen Sie sich, sonst überlebt er es nicht .
Dringlichst, ihre Haselmaus

Anschließend suchte ich nach etwas Futter für den Esel, der meine Mitteilung schleunigst zum Tempel tragen sollte. Ich gab ihm eine Möhre, da ich nichts anderes mehr bei mir hatte und schickte ihn los Richtung Tempel. Ich hoffte, er würde dort ohne weitere Probleme ankommen und Tekla würde meine Nachricht bald finden.

Schleunigst begab ich mich auf den Weg zurück zu Ernies Haus. Mitternacht erreichte ich es endlich.
Erschöpft sah ich nach ihm. Er schlief.
Es sah schlecht aus, ganz blass, fast schon wie tot. Ich nahm seine Hand, sie fühlte sich kalt an. Meine Angst wuchs ins Unermessliche. Wenn doch bald morgen werden würde...
Ich hielt seine Hand und betete. Irgendwann musste ich dann auch erschöpft eingeschlafen sein, denn als ich die Augen wieder öffnete, schienen gerade die ersten Sonnenstrahlen zum Fenster herein...

Langsam löste sich Tekla aus dem Schatten. Sie hatte schon zu oft erlebt, dass ihr unerwartetes Erscheinen bei den Anwesenden Erschrecken hervorrief.
Sie näherte sich Ernies Krankenbett. Ein Blick genügt ihr um zu sehen, dass Haselmaus in ihrer Nachricht nicht übertrieben hatte. So tat sie das, was man ihr während ihrer Ausbildung zur Tempelpriesterin beigebracht hatte. Ein wenig unsicher war sie, als sie die Götter um Hilfe anrief - zu lange war es her, dass sie das letzte Mal dieses Ritual praktiziert hatte. Aber es schien zu funkionieren - die Götter erhörten ihre Bitte .....

Ich war gerade dabei, Essen zuzubereiten, als ich bemerkte, dass Tekla da war und sich um Ernie kümmerte. Ich war froh, dass sie gekommen war. Ich verhielt mich ruhig, um sie bei ihrer Arbeit nicht zu stören, und betete, dass sie Ernie würde retten können.
Nach einiger Zeit bemerkte ich, dass sich Ernie leicht regte. Tekla schien fertig und zufrieden zu sein. Hoffnung keimte wieder in mir. Ich rannte zu den beiden und nahm Ernies Hand. Langsam, noch immer geschwächt schlug er seine Augen auf. Ich war überglücklich...

Ich merkte, dass mich wieder der Hauch des Lebens erfüllte.
Welche Macht konnte dies vollbringen?
Ich öffnete meine Augen mit Mühe und erblickte Tekla und Haselmaus.
Ich formte meine Lippen, um Worte aus dem Mund zu stoßen.
Doch meine Lippen waren sehr trocken.
Ich hörte Tekla sagen, dass ich über dem berg bin aber noch Ruhe brache, um wieder zu Kräften zu kommen.
Obwohl ich es nicht wollte, gaben meine Augen nach und ich schlief weiter.

Viele Tage vergingen, in denen ich mich um Ernie kümmerte. Meist schlief er , aber hin und wieder war er mal wach - Momente, in denen wir uns über alles mögliche unterhielten.
Als es ihm wieder etwas besser ging, verließ ich tagsüber des öfteren das Haus und ging einige Stunden arbeiten oder kaufte Nahrung ein. Ernie erholte sich nicht so schnell, wie ich es erhofft hatte, aber mir war das inzwischen egal. Ich war gern bei ihm, mein eigenes Heim, das ich dann und wann einmal aufsuchte um einige Dinge zu holen, kam mir kalt und verlassen vor...

Ich freute mich sehr, dass sie Haselmaus so lieb um mich kümmerte.
Sie umsorgte mich mit aller Sorgfalt und Güte, die ein Mensch aufbringen konnte.
Ich mochte sie sehr. Mir ging es schon besser, aber erholt habe mich immer noch nicht ganz.
Mir lag sehr viel an Haselmaus

Inzwischen war Ernie wieder fast völlig genesen. Er ging wieder arbeiten, auch wenn ihn die Arbeit mehr schaffte als vor seiner Vergiftung. Er arbeitete eben kürzer und unternahm lange Spaziergänge mir mir, Haselmaus. Ich versuchte jeden Tag wenigstens eine Stunde bei Ernie zu sein, auch wenn die Arbeit mich hin und wieder davon abhielt. Die Zeit mit ihm und bei ihm verging, wie alles Schöne, leider immer viel zu schnell...
Eines Tages, ich hatte Ernie wieder nicht besuchen können, überlegte ich mir, ihn und die Hohe Priesterin zu einem gemütlichen Abendessen in mein Heim einzuladen, um Ernies Rettung und Genesung zu feiern. Ich hoffte, Tekla würde kommen. So machte ich zwei Einladungen fertig und schickte eine zu Ernies Haus und eine zum Tempel...

Als ich die Einladung von Haselmaus in den Händen hielt, war ich vor Freude völlig außer mir.
Ich freute mich sehr auf den Abend mit Haselmaus und der Hohepriesterin, um auch meinen Dank an beiden auszusprechen.